25.04.2023 – Löwinnenhof*, Linzerstraße 16 – 3100 St. Pölten

Von Konstanze Müller

„Viele Köch*innen verderben den Brei!“, spricht ein überliefertes Wort. Hinkt dieser Mythos hinterher?

Danke für Euer zahlreiches Erscheinen, dadurch habt ihr mit uns gekocht. Die Stimmung im Raum hatte durchaus Komponenten einer Großküche und satt werden, wollen wir allemal.

Foto: Konstanze Müller

Was bleibt nun aus diesem ersten Zusammentreffen?

Eure Notizen hatte der stumme Diener gesammelt und daraus können wir nun unterschiedliche Mahlzeiten zaubern. Uns ist wichtig, das eure Gedankengänge auch demjenigen serviert werden oder, und auch dort Boden finden, wohin ihr sie adressiert habt. Damit eure Impulse Wirkungsraum, wie Umsetzung in der Realität erfahren.

Danke, dass ihr eure Zeit, Muse und Synapsen in die Verschriftlichung gewidmet habt!

Die Sammlung eurer Wortspenden findet ihr hier, anonymisiert auf unserer Homepage. Durch diese merken wir, dass sehr viele von euch, ähnliche Anknüpfungspunkte haben, an denen die freie Szene durch eine gelebte Beziehungskultur weiterspinnen kann.



Womöglich brauchen wir viele Köch*innen, die uns durch Zusammenarbeit nähren, damit wir alle satt werden. Derzeitig ist das Sahnehäubchen oder der Kakao auf dem Cappuccino auf der Speisekarte frei wählen zu können.

In dem Kulturdialog ist uns wieder bestätigt worden, dass wir einander mehr denn je brauchen, damit wir alle leben und leben lassen können.

Ähnlich einem Organismus, in dem es per se auch kein Unkraut gibt, die Menschen werten es ab. Beispielsweise werden Brennnessel diesem Begriff zugeordnet, aus einer anderen Perspektive gesehen, sind sie Heilpflanzen. Die Räume für unsere Kunstszene als Immunsystem, ähnlich unserem Körper gesehen, denkend, kämpft es gegen „fremde“, schädigende Erreger*innen, möchte sie gar zu Tode ringen. Unser kluges Haus jedoch ist kein Käfig, er bewegt sich, stellt sich ein, nimmt auf, baut um, inkludiert und wird im besten Falle durch diesen Tanz resistent. Er verändert sich und ist Integrum (Schutzraum) in dem er selektiert. Dies gelingt ihm a priori nicht jedes Mal, so helfen wir ihm. Durch diverse Mittler*innen gelingt es zu gesunden. In dem Helfer*innen unsere Räume erweitern, damit ein Kreislauf, eine Ganzheit gelebt werden kann. Um diese Gedankenspirale nun zu schließen, kehren wir zurück zur Kunstszene, die unsere Kultur bildet. Um ein gesundes System sein zu können, brauchen wir unsere Vernetzung, unsere Kultivierung einer Beziehungslandschaft, sich gegenseitig als Teil des großen Ganzen zu erleben und Verantwortung, wie Konsequenzen zu tragen. Jede Bewegung löst im großen Ganzen der freien Szene St. Pölten wieder Bewegung aus, kommunizieren wir diese, sprechen uns gar in dezidierten Fällen ab, schätzen uns wert, dann können wir frei agieren. Dann sind wir gemeinsam lebensfähig. Wir leben im selben Körper, brauchen nur unterschiedliche Räume und sollten ganzheitlich Fürsorge tragen. Wir sind sogar dankbar, dass der eine und der andere, Komiliton:innen sind, denn ohne diesen einen und den anderen, gäbe es uns vielleicht so gar nicht. Danke für Euer Dasein im Kulturdialog und darüber hinaus.

Foto: Tangente St. Pölten / Kaylie Dempsey

Wir nähren in unseren Möglichkeiten die freie Szene sehr gerne, es ist uns eine Herzensaufgabe!

Daher freuen wir uns, wenn ihr, die freie Szene, und jene, die es noch werden wollen oder wieder werden wollen, das Areal Löwinnenhof* mitgestaltet, um es erblühen zu lassen. Kommt gerne auf uns zu, wir kommen euch entgegen, dann erst lassen sich Wege finden.